Treptower Sportverein 1949 e.V.

Handball

Es gab Zeiten, da gehörte Handball zu den Freizeit- und Freiluftsportarten.

Das mit der Freizeit trifft für uns noch zu, die Freiluft nicht, auch wenn die Halle, in der wir heute diese Sportart betreiben, den Verdacht aufkommen lässt, es könnte bald wieder so sein.


1. Archivbild: Ein Dreamteam
  Aber wir sind ja nicht mehr "Sektion Handball" der BSG Motor Treptow, sondern "Abteilung Freizeitsport" des Jubilars. Die Art und Weise der Bewegung bei freizeitsportlichem Spiel hat darunter kaum gelitten, auch wenn der eine oder die andere anmerken, dass die Dynamik und die Hurtigkeit des Ballwurfes gelitten hätten mit den Jahren.
Wir sehen das gelassen, reicht doch die Tradition unserer Sektionsabteilung weit zurück, auch bis in die 1964 abgerissene kleine Spielhalle am "Nudeltopp", einer Radrennbahn, dort am Bahnhof Treptow, wo heute Gehölze verkauft werden.
Es folgte der Umzug in die neue Halle am Rodelbergweg.
Aber damals war ja auch noch Feldhandball angesagt: Gespielt wurde auf dem Großfeld mit Fußballtoren, 11 Spielern, einem 13-Meter-Wurfkreis und 35-Meter-Zonen, die jeweils nur 6 Spieler betreten durften.
Mitte der sechziger Jahre spielte die erste Männermannschaft in der DDR-Liga, der zweithöchsten Klasse des Landes.

Eine große Zeit von Motor Treptow begann eigentlich 1964/65 mit dem Beitritt der heutigen Freizeitsportler Lothar Kliem, Jörg Richter, Lutz Thiele, Reinhard Brandt und anderen - damals im zarten Alter der A-Schüler.

Wie aus alten Unterlagen ersichtlich, waren die härtesten Gegner solch weltbekannte Mannschaften wie Lok Schöneweide, Turbine Bewag, Grün-Weiß Baumschulenweg und natürlich der ausgemachte Erzfeind Dynamo Adlershof.
Legendär sind die Erfolge bei der Kinder- und Jugendspartakiade des Stadtbezirks Treptow, mit einem Sieg über VSG Altglienicke und Sportfreunde Johannisthal.
Unter Sektionsleiter Manne Czapons, Jugendwart Hotte Bomborn (Für den traf der kurze Witz zu: "Horst ging an einer Kneipe vorbei…") und Übungsleiter H. Lux eilte die Mannschaft als Jugend B nicht nur zu Turnieren nach Ludwigsfelde und Mahlow, sondern auch sonst von Erfolg zu Erfolg. Wie auch die Männermannschaft, die sich, in der dritthöchsten Klasse spielend, mit Ex-Nationalspielern wie Reiner Zimmermann und Peter Meißner verstärkt hatte.
So bröselte es bei EAW Treptow, wie wir dem Trägerbetrieb (VEB) ElektroApparateWerk (J.W.Stalin) folgend inzwischen hießen, ein wenig.


1. Aktionsbild: Ball? Ein Versuch.
 
Aber auch das Freizeitangebot des Naherholungszentrums Gaststätte auf dem Sportplatz am Rodelberg wandelte sich gewaltig. Wartschek zog um, von der kleinen Steinbaracke an den Tennisplätzen mit Flaschenbier in ein großes Holzhaus, das als Versorgungsstützpunkt von den Weltfestspielen übriggeblieben war. Hier war der Sommerfasching der Handballer eine (Ost-)Berliner Legende. Und das "Ruderhaus" mit seiner grandiosen Gulaschsuppe schloss.
1977 machten wir gemeinsam noch einen Versuch als 3. Herren von EAW. Aber nach abgeschlossenen Studien und Lehren wollten wir unsere Gegner hauptsächlich mit einer intelligenten Spielweise beeindrucken, das reichte aber nicht.
Dann kam 1989, und EAW ging. Damit auch die BSG und die Sektion Handball.
Fast alle Spieler lebten Jahre sportabstinent vor sich hin.
Bis im Jahre 2003 Reinhard Brandt auf die Idee kann, nach Überlebenden der Handballtruppe zu suchen. Und er wurde fündig.


2. Archivbild: Kontaktaufnahme
 
Seit Oktober 2003 spielen wir nun wieder. Zur Erwärmung Fußball, zur Erbauung Handball. Und das in fast derselben Besetzung wie vor 43 Jahren!

Das macht uns auch ein wenig Stolz!
Unsere angeborene und anerzogene innere Freundlichkeit ließ es nicht zu, dass wir drei in den letzten Jahren ausgetragenen Freundschaftsspiele - u.a. die "Füchse" - siegreich gestalteten. Spaß hatten wir aber immer reichlich.
Da unsere Spielpartner (Gegner kennen wir nicht) immer erheblich jünger waren, siegte zumindest moralisch die Weisheit des Alters.
Und so soll es bleiben.

Auch Versuche in anderen Sportarten, die ebenfalls zum Freizeitbereich gezählt werden, wurden erfolgreich und heldenhaft gemeistert.


2. Aktionsbild: Sturm?
 
Sport frei.